Die Geschichte der Deutschen Seewarte, 1875–1945

Im Jahr 1875 wurde die Deutsche Seewarte in Hamburg als Reichsinstitut der Kaiserlichen Admiralität gegründet und sie bestand, in unterschiedlichen ministerialen Zugehörigkeiten, bis 1945. Es war die Aufgabe der Seewarte, die Schifffahrtsinteressen zu fördern, indem sie „die Kenntnisse der Naturverhältnisse des Meeres“ sowie die „Kenntnisse der Witterungserscheinungen“ vorantreiben sollte. Anfangs wurden hierfür vor allem Logbücher analysiert sowie eigene Messungen durchgeführt bzw. beauftragt. Diese Daten lieferten die Grundlage, um neue Routenempfehlungen herauszugeben, um die Schifffahrt sicherer, schneller und effizienter zu machen. Im Laufe der Zeit weiteten sich die Arbeitsschwerpunkte der Seewarte aus, u.a. waren die Mitarbeitenden der Seewarte im Bereich der Nautik, Instrumententechnik, maritimen Meteorologie und Ozeanographie tätig.

Die Zeit von 1875 bis 1945, während der die Deutsche Seewarte existierte, ist gekennzeichnet durch die Reichsgründung, die koloniale Expansion und die geopolitischen Zäsuren, die die beiden Weltkriege in dieser Zeit auslösten. Ursprünglich war die Seewarte stark auf internationale Kollaboration ausgerichtet, zum Beispiel beim Austausch von Forschungsergebnissen, der Vorbereitung von Forschungsexpeditionen in extreme Umwelten, aber auch zum Beispiel beim Eisnachrichtenwesen in Nord- und Ostsee. Diese Zeiten der internationalen Zusammenarbeit schlugen dann in Kriegszeiten in Isolation um, da das mit Hilfe unterschiedlicher Technologien produzierte Wissen über Meerestiefen, Ozeanströmungen oder Treibeis auf einmal potentiell kriegsentscheidend und geheim wurde.

Für die Untersuchung der Geschichte der Deutschen Seewarte werden sowohl schriftliche historische Quellen ausgewertet als auch Objekte genutzt, die zum Teil zur Sammlung des Deutschen Schifffahrtsmuseums gehören.

Kontakt

Katrin Kleemann

k.kleemann@dsm.museum

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