Zwischen Enge, Klang und Isolation: Die Sonderausstellung „Still Stehen – Seeleute und Geflüchtete in der Pandemie“

Zwischen Enge, Klang und Isolation: Die Sonderausstellung „Still Stehen – Seeleute und Geflüchtete in der Pandemie“

Die neue Sonderausstellung „Still Stehen – Seeleute und Geflüchtete in der Pandemie“ im Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte wird am 7. August 2025 ab 18 Uhr feierlich eröffnet und hinterfragt mit einer Containerinstallation, wie es Menschen an Bord während der Corona-Pandemie ging. Ein mobiles Flaschenpostamt macht auf die Ausstellung aufmerksam und ist ab 16.30 Uhr vor der Touristenzentrale im Neuen Hafen geöffnet.

Fünf Jahre nach Beginn der COVID-19-Pandemie zieht die Ausstellung „Still Stehen – Seeleute und Geflüchtete in der Pandemie“ vom Stadtmuseum Halle ins DSM in Bremerhaven. Vom 7. August 2025 bis zum 1. März 2026 gibt sie einen eindrucksvollen Einblick in die Erfahrungen zweier Gruppen, die während der Pandemie aus dem gesellschaftlichen Blick geraten sind: Seeleute und geflüchtete Menschen. Wie gehen wir mit denjenigen um, die unsichtbar globale Systeme am Laufen halten? Wie kann Isolation verhindert werden – und wie kann gesellschaftliche Teilhabe auch in Krisenzeiten gesichert bleiben?

Die Ausstellung überführt aktuelle Forschungsergebnisse in einen begehbaren, tunnelartigen Erfahrungsraum. Mit Klanginstallationen, Vibrationen, räumlicher Enge und haptischen Materialien werden die Isolation, Unsicherheit und das Gefühl des Stillstands erfahrbar, die Seeleute monatelang ohne Landgang und Geflüchtete in Aufnahme-einrichtungen durchlebten. Während große Teile der Welt stillstanden, hielten Seeleute den globalen Handel aufrecht – oft unter menschenunwürdigen Bedingungen. Gleichzeitig warteten Geflüchtete vielerorts ohne Perspektive auf Schutz und Anerkennung.

Am Eröffnungstag macht das Künstlerinnenkollektiv Kubik mit einer kreativen Aktion auf die Thematik aufmerksam. Zwischen 16.30 Uhr und 19.30 Uhr lädt ein mobiles Flaschenpostamt vor der Touristenzentrale der Erlebnis Bremerhaven im Neuen Hafen Passantinnen und Passanten dazu ein, eigene Erfahrungen aus der Pandemiezeit niederzuschreiben. Die so entstandenen „Flaschenpost“-Botschaften werden später Teil der Ausstellung im Museum. Interessierte sind herzlich eingeladen, zur Eröffnung ab 18 Uhr in den Bangert-Bau zu kommen.

„Still Stehen" basiert auf interdisziplinärer Forschung aus Ethnologie, Sozialmedizin und Versorgungsforschung. Beteiligt waren Dr. Luisa Piart (Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung), PD Dr. med. habil. Amand Führer, Paula Kompa (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Prof. Dr. PH Patrick Brzoska, Latife Pacolli-Tabaku, Till Neugebauer und Dr. Yüce Yılmaz-Aslan (Universität Witten/Herdecke). Die Koordination und konzeptionelle Begleitung übernahm Maren Schuster (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg).

Die Ausstellung wurde durch die VolkswagenStiftung gefördert und war zuvor im Stadtmuseum Halle zu sehen. Mit dem Umzug ins DSM wird sie erstmals in einem maritimen Kontext präsentiert und eröffnet neue Perspektiven auf globale Krisenerfahrungen.

Begleitprogramm zur Ausstellung

Am 11. September 2025 findet im DSM eine Podiumsdiskussion mit Menschen statt, die die Pandemie an Bord von Schiffen erlebt haben. 

Kontakt

Dr. Jessica Adolf

0471 482 07 832

presse@dsm.museum

Ausstellungseinblick

Foto: Niels Hollmeier / DSM 

 

 

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