Reine Familiensache: DSM begrüßt 50.000 Besucher des Jahres

Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte durfte am 10. Oktober seinen 50 000. Besucher in diesem Jahr willkommen heißen. Passenderweise war es eine Familiensache, die den Mann ins Museum führte – ein glücklicher Zufall, der Kreise schließt: Zur Erinnerung erhielt er nicht nur einen DSM-Fan-Schal, sondern auch ein handsigniertes Buch der Familie Spieß, das das Andenken an den berühmten Kapitän Fritz Spieß bewahrt, der vor genau 100 Jahren die METEOR-Expedition erfolgreich abschloss.

In schwerer Motorradkluft und mit suchendem Blick betraten Klaus Irion und seine Schwester Lillian am 10. Oktober das Museum. Ihre Anreise – eher ungewöhnlich: Per Motorrad aus dem britischen Manchester kommend, hatte der gebürtige Brasilianer einen klaren Auftrag im Gepäck.
„Ich wollte das Schiff finden, mit dem unsere Vorfahren im 19. Jahrhundert von Deutschland über Hamburg nach Brasilien ausgewandert sind“, erklärt Irion, während er auf seinem Handy die wenigen vorhandenen Informationen zeigt. Seine Familie stammte ursprünglich aus Tuttlingen und wanderte nach Südbrasilien aus, wo sie ein kleines Stück Land zugewiesen bekam.

Eine große deutschstämmige Community entstand – und der Vorname Klaus erinnert bis heute an die europäischen Wurzeln. Seine Urgroßmutter Regina Wendling und deren Eltern nahmen von Bremen die NAVIO CAMPINAS, die später von Hapag Lloyd gekauft und in SS VALENCIA umgetauft wurde. Als die Wendlings im brasilianischen Sao Vicente (heute Jounville) ankamen, traf Klaus Irions Urgroßmutter seinen Urgroßvater. Noch auf dem nächsten Schiff in die neue Heimat heirateten die beiden. Die Irions sind nun auf der Suche nach Fotos der Schiffe, auf denen ihre Familiengeschichte begann, auch im Archiv des DSM.

Dass Klaus Irion ausgerechnet der 50 000. DSM-Gast des Jahres ist, war reiner Zufall. Umso größer war die Freude über das besondere Geschenk: ein handsigniertes Buch der Familie Spieß, die kürzlich selbst die Sonderausstellung „Land gewinnen – Die Deutsche Atlantische Expedition von 1925 bis 1927“ besuchte. Im Museum ausgestellt ist unter anderem das Tagebuch von Fritz Spieß, Kapitän der legendären METEOR-Expedition, die 1925 begann. Es gehört neben vielen Fotos und weiteren Dokumenten zu den zentralen Quellen, aus denen die Geschichte der Forschungsreise für die Sonderausstellung rekonstruiert wurde.

So geht ein ganz besonderes Stück Familiengeschichte nun auf eine neue Reise: Klaus Irion plant, das Buch zunächst selbst zu lesen, um dabei seine Deutschkenntnisse aufzufrischen – hilfreich auch für weitere Recherchen im DSM-Depot. Danach soll es seine Schwester in Portugal lesen, bevor es schließlich über den Atlantik zu weiteren Familienmitgliedern in Brasilien reist.
Das Buch verbindet nun zwei Familiengeschichten. Und der Fan-Schal? Die Geschwister zeigen sich begeistert vom DSM – und Klaus könnte den Schal vielleicht sogar im Stadion von Manchester United tragen. Ein echter Fan eben.

Kontakt

Dr. Jessica Adolf

0471 482 07 832

presse@dsm.museum

Klaus und Lillian Irion in der Sonderausstellung "Land gewinnen" mit dem signierten Buch. Foto: DSM / Annica Müllenberg

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