Maritime Museumsluft schnuppern: Freiwilliges Soziales Jahr am DSM

30.01.2024

Jährlich schnuppern junge Menschen für ein Jahr maritime Museumsluft: Sie absolvieren ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur (FSJ) am Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte. Ab 1. Februar 2024 startet die Bewerbungsphase für das FSJ, das im September beginnt. Grund genug, beim derzeitigen FSJ-ler nachzufragen, wie er sich eingelebt hat.

Der Blick aufs Wasser ist Bojta Buzás Márton ziemlich vertraut. Derzeit schaut er täglich vom Deich auf die Weser. In seiner Heimat Ungarn sah er vom Fenster den Plattensee, auch als Balaton bekannt. „Ich bin am Wasser groß geworden. Bin schon früh gesegelt, geschwommen und getaucht. Natürlich interessiere ich mich deshalb auch für Schiffe und deren Geschichte“, erzählt der 19-Jährige, der für das FSJ nach Bremerhaven zog und zum ersten Mal überhaupt in Deutschland ist.
 
Nach einer Recherche über ein U-Boot landete er auf der DSM-Website. „In Ungarn gibt es kein Schifffahrtsmuseum, nur ein sehr kleines Segelmuseum“, so Bojta. Auf der Homepage stieß er auf das Gesuch für ein FSJ und schrieb eine Bewerbung ohne jegliche Erwartungen. Die Einladung für ein virtuelles Bewerbungsgespräch kam prompt und ließ Bojta nervös werden. „Ich habe die Antworten auf die wichtigsten Bewerbungsfragen auf Deutsch auswendig gelernt, weil meine Sprachkenntnisse noch nicht so gut waren.“ Dann ging alles ganz schnell. Im Juli zog er nach Bremerhaven und unterstützt seit September 2023 für ein Jahr das Team Bildung und Vermittlung. „Ich helfe bei der Betreuung von Schulklassen und bin in jedes Projekt involviert“, erzählt der Neu-Bremerhavener. Neben dem Walfänger RAU IX begeistert sich der Schiffsfan natürlich auch für das Wrack der Kogge aus dem Jahr 1380. Besonders groß war die Freude, als Bojta bei einem Rundgang durch den derzeit geschlossenen Scharoun-Bau unter einer Schutzplane das U-Boot SEEHUND entdeckte, jenes, über dessen Recherche er überhaupt auf das DSM stieß. „Damit hat sich ein Kreis geschlossen.“

Bojta Buzás Márton ist nicht der erste FSJ-ler, der extra nach Deutschland zog. Vor einigen Jahren absolvierte bereits eine Ukrainerin ein Jahr im Museum. „Ich kann es sehr empfehlen, für das FSJ ins Ausland zu gehen. Ich lerne Sprache und Kultur kennen. Meine Begeisterung für Schiffe hätte ich in Ungarn in keiner Einrichtung so ausleben können wie in Bremerhaven.“

Taschengeld und Vorteile

Beginn des Freiwilligendienstes ist am 1. September. Die Teilnehmer:innen erhalten 390 Euro Taschengeld. Die Einsatzstelle übernimmt die Kosten für die Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. Ein Antrag auf Wohngeld kann gestellt werden. Innerhalb der zwölf Monate bietet die Landesvereinigung für kulturelle Jugendbildung Niedersachsen (LKJ) 25 Bildungstage an. Hierbei lernen sich die Freiwilligen untereinander kennen, werden kreativ und setzen sich mit spannenden Themen auseinander. Bei der LKJ haben alle Teilnehmer:innen zudem eine feste Ansprechperson für Fragen und Probleme.
Und nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr? Wenn die Teilnehmer:innen mindestens sechs Monate gearbeitet haben, erhalten sie eine Bescheinigung und ein Zertifikat über ihr Engagement und ihre erworbenen Fähigkeiten. Wer das ganze Jahr absolviert hat, kann sich die Zeit als praktischen Teil für die Fachhochschulreife anerkennen lassen. Außerdem wird das Freiwillige Soziale Jahr als Wartezeit fürs Studium angerechnet.
 
Anmeldung ab 1. Februar

Die Adresse für das Anmeldeportal für das Freiwillige Soziale Jahr Kultur lautet: www.freiwilligendienste-kultur-bildung.de. Auf der Website finden sich Kontaktdaten sowie alle wichtigen Informationen zur Anmeldung. Außerdem können die Messengerdienste WhatsApp, Signal, Threema oder Telegram genutzt werden. Für Rückfragen und Informationen sind die Mitarbeiter:innen der LKJ Niedersachsen unter Telefon (0511) 60060550 oder via E-Mail freiwilligendienste@lkjnds.de zu erreichen. Die Anmeldung läuft vom 1. Februar bis zum 30. März. Auch danach können Einsatzstellen vergeben werden, wenn sie noch frei sind.

Kontakt

Thomas Joppig

0471 482 07 832

presse@dsm.museum

Bojta Buzás Márton macht ein FSJ am DSM.

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