Willkommen daheim, POLARSTERN!

Blog | 12.10.2020

Unsere Kollegin Mareike Heger war mit der UBENA VON BREMEN auf der Weser, als die POLARSTERN von der MOSAiC-Expedition zurück in ihren Heimathafen Bremerhaven kam. Sie gibt einen kleinen Einblick in die Zusammenkunft der Begrüßungs-Flotte und des Forschungseisbrechers.

Blog | 12.10.2020

Es ist sechs Uhr. Während die Stadt noch schläft und der Mond am Himmel prangt, stehe ich dick eingemummelt vor der UBENA VON BREMEN, dem Kogge-Nachbau. Gleich geht es an diesem kühlen Herbsttag raus auf die Weser, um den größten Forschungseisbrecher zurück in seinem Heimathafen zu begrüßen. Die POLARSTERN kehrt nach über einem Jahr Expeditionsreise zurück nach Bremerhaven und wir fahren dem Schiff entgegen, um es zu begrüßen.

Nach dem Boarding gibt es eine kurze Sicherheitseinweisung durch den Kapitän – ein echter Seebär, so wie man ihn sich vorstellt. Mit leichtem Witz weist er uns auf mögliche Gefahren hin und beendet seine Rede mit „Aber wir kriegen das schon hin“. Wie könnte ich bei dieser souveränen Aussage nicht darauf vertrauen …

Der Rumpf des Schiffes setzt sich in Bewegung und langsam zieht die Silhouette der Havenwelten an uns vorbei. Während wir in der Schleuse darauf warten, dass die vielen kleinen Segler festmachen, glitzern die Lichter der Stadt in der Dunkelheit des Morgens. Die vielen bunten „Welcome back POLARSTERN“-Fahnen wehen in der leichten Brise. Als die Schleusentore sich öffnen, herrscht Aufbruchsstimmung. Kaum einer sitzt an den mit Lichterketten beleuchteten Tischen. Alle stehen an der Reling, die Kamera oder das Handy in der Hand, still vor Neugierde. Es geht los. Unser Ausflug zur POLARSTERN kann starten.

Der Wind weht mir um die Nase und die Stadt im Hintergrund wird immer kleiner, während hinter den Hochhäusern langsam die Sonne den Tag begrüßt. Vorbei an der Kaiserschleuse und dem Kreuzfahrtschiff IONA nähern wir uns langsam den Containerterminals. Es gibt mittlerweile Frühstück: Frischer Kaffee dampft in den Tassen, die Brötchen stehen bereit, doch niemand kommt auf die Idee, sich für eine erste Stärkung zu setzen. Der Ausblick ist einfach zu schön und die Aufregung zu groß.

Kaum sind wir an den Terminals angekommen, geht das erste Getuschel los. Ist sie das schon? Sieht man etwa nach so kurzer Strecke bereits die POLARSTERN am Horizont? Ich hole mein Handy raus und checke die Positionsdaten des Forschungsschiffs. Tatsächlich. Es könnte durchaus sein, dass der kleine Punkt hinter den Terminals das ersehnte Schiff ist. Schnell wäge ich ab, schnappe mir ein Brötchen, mit dem ich mich ungeduldig an den Tisch setze und bestaune die vorbeiziehende Skyline.

Kaum ist mein Frühstück verspeist, stehe ich wieder am Rand der UBENA VON BREMEN, die POLARSTERN mittlerweile zum Greifen nah. Ich weiß gar nicht, was ich als erstes machen soll. Gleichzeitig filme ich mit dem Handy, mache Fotos mit der Kamera und stehe staunend und ehrfürchtig vor dem großen Schiff. Während der Eisbrecher von zwei Schleppern Richtung Stadt gezogen wird, manövriert der Kapitän uns um das Schiff herum. Auf der Steuerbord-Seite, sprich rechts der POLARSTERN, gleiten wir seicht durch das Wasser, um uns herum eine Vielzahl weiterer Schiffe.

Ein Vibrieren geht durch meinen Körper, noch bevor der Ton in meinem Ohr ankommt. Das Schiffshorn der POPLARSTERN gibt das Startsignal für ein Orchester aus Schiffshörnern. Menschen stehen auf den Schiffen, winken und jubeln, im Hintergrund wird die Skyline von Bremerhaven wieder größer. Sie ist wieder da. Die POLARSTERN ist wieder zu Hause.

Mareike auf der UBENA VON BREMEN, im Hintergrund die POLARSTERN.

Blog | 12.10.2020

Die POLARSTERN ist zurück im Hafen, doch die Reise geht weiter. Die Sonderausstellung „360° POLARSTERN – Eine virtuelle Forschungsexpedition“ entführt in die Bereiche Fahren, Forschen und Leben auf dem Forschungseisbrecher und ist weiterhin im Bangert-Bau des Museums geöffnet und kann besichtigt werden. Ergänzt wird sie durch Sonderausstellung „SEA CHANGES – Welt & Meer im Wandel“.

Fans der MOSAiC-Expedition und bildstarken Motiven dürfen aber auch weiterhin gespannt sein. In Kooperation mit dem Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung präsentiert das Museum im Winter 2020/21 die Ausstellung INTO THE ICE mit eindrucksvollen Fotografien unter anderem von der preisgekrönten Fotografin Esther Horvath, die während der Expedition entstanden sind. Über Facebook und Instagram halten wir über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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