DSM-Werft: Gäste sind gefragt

16.02.2019

Veranstaltungen bieten Interessierten die Chance, den Wandel des Museums mitzugestalten

Ein Museum existiert nicht allein durch Konzepte und Exponate – es sind vor allem die Gäste, die es mit Leben füllen. Wie können sie in den laufenden Betrieb mit einbezogen werden? Wie kann ein Museum mit denjenigen, die es besuchen oder besuchen möchten in Dialog treten? Wichtige Fragen, die sich das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) zu Herzen nimmt, insbesondere vor dem Hintergrund des aktuell stattfindenden, umfassenden Wandels des Hauses.

Bei der Neugestaltung des gesamten Forschungs- und Ausstellungsprogramms – und ebenso bei der Konzeption der Sonderausstellung „360° POLARSTERN“ – spielen deshalb die Gäste, aber auch diejenigen, die das Museum noch nicht besucht haben, eine entscheidende Rolle. Ihre Eindrücke, Meinungen und Anregungen sind ausdrücklich gefragt und fließen in die Ausstellungsplanungen mit ein. „Befragungen und aktiver gemeinsamer Austausch über Themen sind die Antriebsfedern einer besuchergerechten Weiterentwicklung“, betont Julia Mayer, Referentin für Wissensvermittlung mit dem Schwerpunkt Besucherforschung. „Deshalb baut das DSM das Angebot an Partizipationsmöglichkeiten weiter aus.“

Gästebefragung im Vorfeld

Dass das DSM die Ergebnisse der Befragungen ernst nimmt, wird auch deutlich, wenn man sich die Geschichte der Besuchereinbindung zum Thema POLARSTERN und Forschungsschifffahrt betrachtet: „Schon vor etwa einem Jahr haben wir eine erste Aktion mit Sonderführungen durchgeführt. Seniorengruppen, Familien und Schulklassen sind mit uns durch die Museumsräume gegangen und konnten einen Blick hinter die Kulissen werfen,“ erinnert sich Jasmin Hettinger, Wissenschaftliche Volontärin am DSM. „Wir als Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter haben den Gästen unsere Ausstellungsideen erläutert und ihnen Bilder von Forschungsschiffen gezeigt, um hinterher Fragen zu Museumsbesuchen, dem DSM und vor allem zum Interesse am Thema Forschungsschifffahrt zu stellen.“  Bei der Befragung bestand eine Aufgabe darin, die POLARSTERN aus dem Gedächtnis auf Basis der zuvor gezeigten Fotos nachzuzeichnen. Dabei sind knapp 60 Zeichnungen entstanden, die sich als sehr aufschlussreich erwiesen. „Wir konnten aus Gästeperspektive schauen, welche Teile des Schiffes sich eingeprägt haben, welche übersehen wurden und welche noch erklärungsbedürftig sind,“ so Jasmin Hettinger. „Eine Überraschung war das Helikopterdeck, das oft gezeichnet wurde, obwohl wir es zuvor gar nicht explizit thematisiert hatten. Deshalb war es uns besonders wichtig, dass es in dem digitalisierten Grundriss der POLARSTERN in der Sonderausstellung zu sehen sein wird.“

Aktive Einbindung: Die DSM-Werft

Um die Intensität der Besuchereinbindung in die aktuellen Projekte des Museums zu steigern, wurde unter der Leitung von Julia Mayer auch die sogenannte DSM-Werft konzipiert. „Für uns ist es sehr wichtig zu erfahren, was diejenigen, die unser Haus besuchen, beispielsweise mit dem Thema Forschungsschifffahrt verbinden, welche Emotionen mit welcher Art der Ausstellung geweckt werden, wodurch sie sich besonders angesprochen fühlen, damit wir in der Folge den Einstieg und den Zugang zu bestimmten Bereichen interessant gestalten können,“ erklärt Julia Mayer. „Durch die Teilnahme an der DSM-Werft sollen die Gäste also nicht nur unsere Forschungs- und Ausstellungsthemen kennenlernen, sondern selbst Teil des Forschungsprozesses werden.“ Besonders spannend ist das auch in Bezug auf die aktuelle Sonderausstellung „360° POLARSTERN“, denn: „Gerade die Virtual und Augmented Reality-Elemente sind für uns ein erstes Experiment – deshalb interessiert uns sehr, wie die Gäste darauf reagieren, wie sie mit der Technik zurechtkommen und das auf diese neuartige Weise vermittelte Wissen aufnehmen.“ Antworten auf diese und weitere Fragen zur Ästhetik, der Umsetzung und den Inhalten der Ausstellung erhoffen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen der DSM-Werft zu erfahren. Einmal im Monat gehen dabei fünf bis acht Interessierte bei freiem Eintritt eigenständig durchs Museum, lassen sich im Anschluss von den DSM-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern zu ihren Eindrücken interviewen und diskutieren dann in entspannter Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen über das Erlebte. „Alle, die Lust auf Austausch und Selbstreflexion in Bezug auf den eigenen Museumsbesuch haben, sind herzlich eingeladen, sich anzumelden und an der DSM-Werft teilzunehmen“, ermuntert Julia Mayer. „Mitmachen bedeutet in diesem Fall, sich als Museumsgast aktiv eine Meinung zu Themen zu bilden.“ Die POLARSTERN steht im Mittelpunkt der Termine am Sonntag, 26.05. / 30.06. / 28.07. / 25.08. / 29.09. / 27.10., jeweils von 14 bis 17 Uhr. Anmeldung bitte jeweils zwei Tage vor den Veranstaltungen unter dsmwerft@dsm.museum oder telefonisch unter +49 471 482 07 16.

Nähere Informationen unter www.dsm.museum/dsmwerft und auf der Website des Deutschen Museumsbunds

Kontakt Presse

Thomas Joppig

0471 482 07 832

presse@dsm.museum

Brand auf der SEUTE DEERN, Feuerwehreinsatz

Julia Mayer an einer Mitmachstation. Foto: DSM / Nicole Höher

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Jasmin Hettinger auf dem Helicopterdeck in der Ausstellung.

Foto: DSM / Nicole Höher

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