

Sonderausstellung „Stuck in Mobility – Seeleute in der Pandemie"
Die Ausstellung „Still Stehen – Seeleute und Geflüchtete in der Pandemie“ zieht vom Stadtmuseum ins DSM und ist vm 7. August 2025 bis zum 1. März 2026 in Bremerhaven zu sehen. Fünf Jahre nach Beginn der COVID-19-Pandemie beleuchtet sie die Erfahrungen von Seeleuten und Geflüchteten in dieser Zeit. Dafür werden Forschungsergebnisse in einen tunnelartigen Erfahrungsraum überführt: Die Ausstellung lässt die Besuchenden die Enge und Isolation nachempfinden, die Seeleute und Geflüchtete während der Pandemie erlebt haben.
Während der Pandemie kommt die Welt zum Stillstand – aber nicht für alle. Seeleute halten den globalen Handel aufrecht, monatelang oft ohne Landgang. Geflüchtete warten in Aufnahmeeinrichtungen, ohne zu wissen, wann oder ob ihnen Schutz gewährt wird. Beide Gruppen erleben Isolation, Unsicherheit und den Verlust von Grundrechten, was ihre Chance auf Teilhabe einschränkt und ihre Würde verletzt.
Die Ausstellung macht die Perspektive von Seeleuten und Geflüchteten erfahrbar. Basierend auf Forschung aus Ethnologie, Sozialmedizin und Versorgungsforschung lässt sie die Besuchenden die Lebensrealitäten von Seeleuten und Geflüchteten spüren – durch Klang, Vibrationen, räumliche Enge und Materialien, die an das Leben an Bord oder in Aufnahmeeinrichtungen erinnern.
Die Pandemie hat bestehende Missstände offengelegt und verschärft. Die Ausstellung möchte Bewusstsein dafür schaffen und Debatten zu folgenden Fragen anregen: Wie gehen wir mit jenen um, die für globale Lieferketten oder Migrationssysteme unsichtbar funktionieren? Wie verhindern wir, dass Isolation und Schutzlosigkeit zur Norm werden?
Für die Ausstellung geforscht haben die Ethnologin Dr. Luisa Piart (Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung) sowie die Sozialmediziner*innen und Versorgungsforschenden PD Dr. med. habil. Amand Führer, Paula Kompa (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Prof. Dr. PH Patrick Brzoska, Latife Pacolli-Tabaku, Till Neugebauer und Dr. Yüce Yılmaz-Aslan (Universität Witten/Herdecke). Koordiniert und konzeptionell begleitet hat die Ausstellung Maren Schuster (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg).
Begleitprogramm: Am 11. September findet eine Podiumsdikussion mit Gästen statt, die die Pandemie an Bord erlebt haben.
Die Ausstellung "Still stehen" wurde durch die VolkswagenStiftung gefördert und war zuvor im Stadtmuseum Halle zu sehen.