NAVI für Forschungsmuseen

Methodenentwicklung zu „Neue Ansätze der Verwertung und Wissenskommunikation in Forschungsmuseen“ mit dem Schwerpunkt auf der Verwertung digitaler Inhalte.

Digitale Inhalte sind aktuell ein wichtiges Thema in Museen. Mit viel Aufwand werden in den Häusern digitale Inhalte erstellt, sei es in Form von Texten oder Bildern für Ausstellungen oder der digitalen Erfassung von Objekten, um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Inhalte sind der Ausgangspunkt für das Projekt.

Es stellen sich Fragen wie: Welche digitalen Inhalte gibt es überhaupt in Forschungsmuseen und für wen sind sie gedacht? Wie können digitale Inhalte zusätzlich genutzt werden? Für wen könnten sie außerdem interessant sein und in welcher Form? Wie sieht die Bereitstellung und die Anwendung aus? Sind sie für alle kostenfrei nutzbar oder müssen hier Unterschiede gemacht werden? Was darf überhaupt außerhalb der Wissensschaft genutzt, d.h. verwertet werden?

 

Verwertung – was ist das?

Solche Fragen, die aus der Digitalisierung von Museumsinhalten entstehen, stellen sich immer dann, wenn digitale Inhalte außerhalb der Wissenschaft angewendet werden sollen, d. h. insbesondere, wenn man über „Verwertung“ nachdenkt. Verwertung meint allgemein „jegliche Verwendung von Kenntnissen, Kompetenzen und Ressourcen der Forschungsinstitute im eigenen Institut oder bei externen Partnern“. Das Projekt NAVI untersucht vorrangig das Verwertungspotenzial digitaler Inhalte.

Dafür wurde zunächst das Verständnis von Verwertung angepasst: „Verwertung digitaler Inhalte meint den Prozess, digitale Inhalte, die in einem Forschungsmuseum entstehen, zur Anwendung zu bringen oder zur Anwendung bereitzustellen“. Dabei liegt die Betonung vor allem darauf, dass die Inhalte von Nutzern angewendet werden sollen, sodass durch die Anwendung ein für die Nutzergruppe und nach Möglichkeit auch direkt oder indirekt für das Museum ein Mehrwert entsteht.

 

Neue Verwertungsansätze: Methodische Vorgehensweisen entwickeln und ausprobieren

Es geht im Projekt darum, methodische Ansätze zu entwickeln, wie Museen zusätzlichen Nutzen aus ihren digitalen Inhalten erzeugen können. Dafür ist es zunächst notwendig, einen Überblick über digitale Inhalte in Forschungsmuseen zu bekommen. Danach wird erarbeitet, welche Inhalte überhaupt das Potenzial haben, um für weitere Zielgruppen interessant zu sein – zusätzlich zum Publikum in Museen.

Im Anschluss wird untersucht, welche Zielgruppen dieses Museumsprodukt in welcher Form nutzen würden. Schließlich sollen die passenden Formate gefunden werden und der Nutzen für die Zielgruppen und das Museum abgeschätzt werden. Es folgt die exemplarische Entwicklung von Geschäftsmodellen in Forschungsmuseen.

Das Projekt arbeitet konzeptionell und ist auf inhaltliche Anforderungen ausgerichtet. Die technischen Anforderungen werden als Rahmenbedingungen beachtet. Es sollen jedoch stärker die Anspruchshaltung von Zielgruppen und die grundsätzliche Idee der Verwertung aus den Geisteswissenschaften heraus in den Mittelpunkt gerückt werden.

Ziel ist es, den Forschungsmuseen abschließend Handlungsempfehlungen für die Nutzung digitaler Inhalte bereitzustellen.

Um passende Konzepte entwickeln zu können, gibt es zwei Teilprojekte. Die acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft werden als Untersuchungsobjekte eingesetzt und übergreifende Ergebnisse zusammengetragen. Die kulturhistorischen und naturkundlichen Museen werden jeweils gesondert mit ihren spezifischen Anforderungen betrachtet.

Hendrikje Brüning

Bundesamt für Bildung und Forschung

Was machen die zwei Teilprojekte „Kultur“ und „Natur“?

Die beiden Teilprojekte teilen sich – wie die Bezeichnungen schon sagen – thematisch auf. Das Teilprojekt Kultur am Deutschen Schifffahrtsmuseum arbeitet mit digitalen Inhalten, wie sie an kulturhistorischen Museen vorliegen, insbesondere mit den Beispielen des Deutschen Schifffahrtsmuseums. Darüber hinaus bearbeitet jedes Teilprojekt bestimmte Elemente der Verwertung vertiefend. Im Teilprojekt Kultur sind das externe Anfragen, die an Museen gestellt werden, damit verbundene Prozesse und Richtlinien und daraus abgeleitet auch die Entwicklung von Geschäftsmodellen.

Der Verbundpartner im Teilprojekt Natur am Museum für Naturkunde in Berlin untersucht insbesondere die Anforderungen der naturkundlichen Museen und ethische Herausforderungen sowie Fragen zu Rechten und Lizenzen.

Weitere Einblicke gibt es auf der Webseite des Projektes.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. (Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Fördermaßnahme »Innovationsorientierung der Forschung«.)

 

Kopfbild-Information: 3D Rekonstruktion von Patrick Tanner, entstanden im SAW-Projekt "Zwischen Nordsee und Nordmeer: Interdisziplinäre Studien zur Hanse"
 

_

 

Verwandte Beiträge

 

-

Zwischen Nordsee und Nordmeer

Die Inseln Island, Shetland und Färöer rücken in den Fokus der Hanse-Forschung. Fast zweihundert Jahre lang brachten Schiffe von dort Stockfisch in die norddeutschen Küstenstädte.

weiterlesen

Band der Schiffsmodelle

Das Band der Schiffsmodelle zieht sich als roter Faden durch die Ausstellung des Museums. Es erzählt die Geschichte der einzelnen Modelle und dargestellten Schiffe.

weiterlesen

.svgNavPlus { fill: #002c50; } .svgFacebook { fill: #002c50; } .svgYoutube { fill: #002c50; } .svgInstagram { fill: #002c50; } .svgLeibnizLogo { fill: #002c50; } .svgWatch { fill: #002c50; } .svgPin { fill: #002c50; } .svgLetter { fill: #002c50; } Universität Bremen