Zukunftstag 2023 im DSM

Im Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Richtung Zukunft segeln – dieses Angebot nahmen fünf Jungen und Mädchen wahr. Sie wollten am Girls‘ und Boys‘ Day – dem 27. April 2023 – mehr über die unterschiedlichen Beschäftigungsfelder im Museum erfahren.

Es rieselte Holzspäne, der Scanner blinkte und Tonscherben wurden vorsichtig verklebt – zum Zukunftstag packten fünf Elf- bis Dreizehnjährige in Werkstatt, Vermittlung, Depot und Restaurierung mit an. Fernab bestehender Rollenklischees vermittelten die DSM-Mitarbeitenden, dass jeder und jede in Berufen arbeiten kann, auch wenn diese häufig als vermeintlich weibliche oder männliche Domänen gelten.

In der Werkstatt wollte Farina „mal ausprobieren, wie der Alltag in einer Tischlerei so ist“ und bekam gleich eine Werkbank zugewiesen. Sie ging auf Tuchfühlung mit dem Holz und konstruierte eine eigene Kiste. Jedes Jahr stellt das DSM mindestens zwei neue Auszubildende in der Tischlerei an und achtet darauf, dass mindestens eine angehende Tischlerin darunter ist.

Fingerspitzengefühl war gefragt in der Restaurierungsabteilung. Paul durfte der DSM-Restauratorin Silke Wiedmann zunächst beim Auspacken und Reinigen von Schiffsmodellen und einem historischen Reisekoffer helfen. Später setzte er die Tonscherben eines Topfes vorsichtig wieder zusammen, um ein Gefühl für den Umgang mit beispielsweise altem Porzellan zu bekommen. Jedes Ausstellungsobjekt ist einem natürlichen Alterungsprozess unterworfen. Die hinterlassenen Spuren versucht die Restauratorin so sanft wie möglich zu entfernen oder aufzuhalten. Nach Bedarf repariert und setzt sie beschädigte Exponate mit natürlichen Klebmitteln wieder zusammen.

Hochtechnisch ging es in der Digitalisierung – der Zukunftswerkstatt des DSM – zu. Die zwölfjährige Tarja bediente den Scanner schnell routiniert. Die Manganknolle auf der Drehscheibe umkreiste sie langsam mit dem Gerät und erzeugte damit ein digitales Modell. „Cool“ fand sie das Modell eines historischen Walzahns mit Schnitzereien, der im 3D-Drucker neu gedruckt wurde. Digital-Kuratorin Isabelle Hodgson zeigte ihr zudem, wie hilfreich die neuen technischen Möglichkeiten sind, um Barrierefreiheit für Menschen mit Einschränkung zu erzeugen: Auf NFC-Chips können beispielsweise Audios aufgespielt werden, die sich mit einem Smartphone abrufen lassen.    

Bevor Janis und Rasmus mit der Vermittlerin Annette Fischer Stempel für Kindergartengruppen bauten, sahen sie sich in der Kogge-Halle und auf den Schiffen um. Eifrig ersannen sie Fragen für einen Fragebogen und ein Bullshit-Bingo.

Vielen Dank an alle Beteiligten!

Kontakt

Thomas Joppig

presse@dsm.museum

Die Restauratorin Silke Wiedmann erklärt Paul, wie man Scherben eines Tontopfes vorsichtig wieder zusammensetzt. Credit: DSM / Annica Müllenberg

Digital-Kuratorin Isabella Hodgson und Tarja scannen eine Manganknolle. Credit: DSM / Annica Müllenberg

Rasmus (vorn) und Janis auf der Brücke der SEEFALKE. Credit: DSM / Annica Müllenberg

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