Wir laden Sie ein, in unserer zukünftigen Ausstellung das eindrucksvolle silberne Schiffsmodell des Passagierdampfers IMPERATOR zu besichtigen.
Der 1912 bei der Hamburger Vulcan-Werft vom Stapel gelassene Passagierdampfer IMPERATOR galt seinerzeit als das größte Schiff der Welt. Etwa 1200 Besatzungsmitglieder tätigten dort ihren Dienst. Davon waren allein 350 Heizer für den Betrieb der riesigen Dampfmaschinenanlage zuständig.
Während in der Ersten Klasse knapp 600 Passagiere in pompös ausgestatteten Salons die transatlantische Überfahrt nach Amerika genießen konnten, fristeten im Zwischendeck knapp 2000 Passagiere ein weniger luxuriöses Dasein. Taufpate des Schiffes, das von der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) unter Albert Ballin bereedert wurde, war Kaiser Wilhelm II.
Er fungierte zugleich als Namensgeber. Das Silbermodell der IMPERATOR entstand vermutlich anlässlich der Taufe des Schiffes und wurde von der Silbermanufaktur Wilkens in Bremen gefertigt.
Der Passagierdampfer IMPERATOR ist ein Symbol politischer Stärke im Kaisereich
Das Silbermodell der IMPERATOR zeigt exemplarisch, welche Rolle Schiffe als Symbole nationaler und militärischer Stärke im Kaiserreich spielten. Kaiser Wilhelm II. vertrat den Anspruch, Deutschland müsse eine Weltmacht zur See werden. Der imperiale Anspruch zur See drückte sich in einer weltumspannenden Handels- und Passagierschifffahrt sowie in dem Erwerb von Kolonien aus.
Aus diesem Grunde wurde nicht nur der militärische Flottenausbau betrieben, sondern auch der zivile, industrielle Schiffbau erheblich gefördert. Die Schiffe sollten diesen imperialen Anspruch einlösen und wurden daher in der Öffentlichkeit als Symbole für diese politischen Ideen beworben. Nicht selten fanden Schiffe wie die IMPERATOR als dekorative und prestigeträchtige Dekorationsobjekte ihren Weg in bürgerliche Haushalte. Ein zweites Silbermodell der IMPERATOR befindet sich im Deutschen Historischen Museum in Berlin.