Die aktuelle Suche nach Ressourcen in der Tiefsee hat eine Geschichte: Im DSM zeugt ein Forschungsgerät von Plänen des 20. Jahrhunderts und regt zum Nachdenken über die Zukunft der Meeresnutzung an.
Was wie eine Mischung aus Mondlandefähre und Yellow Submarine aussieht, ist im Grunde genau das: ein Forschungsgerät zur Entnahme von Bodenproben in der Tiefsee. Dieses „Aktiv Positionierte Explorationsgerät“, kurz: APEX, wurde in den späten 1980er Jahren für die Suche nach mineralischen Rohstoffvorkommen in den Ozeanen entwickelt. In den zwei Jahrzehnten zuvor hatten vor allem die sogenannten Manganknollen die Aufmerksamkeit von Politik, meerestechnischer Industrie und Geowissenschaft in mehreren westlichen Ländern auf sich gezogen. Das APEX war dabei nur eine von diversen technischen Lösungen für das Problem, dass die metallhaltigen Knollen oder anderes erzhaltiges Gestein nur in großen Meerestiefen aufzufinden sind.
Zum Museumsobjekt wurde es allerdings schneller, als seine Entwickler gedacht haben dürften: Durch den Verfall der Rohstoffpreise und die Regelungen des internationalen Seerechts verschwanden die kostenträchtigen Pläne für einen Bergbau in der Tiefsee für lange Zeit in der Schublade.
Greifen, bohren, sammeln – kilometertief
Das APEX war über ein Kabel mit dem Forschungsschiff verbunden und konnte bis in Tiefen von 6.000 m vordringen. Mit seinen drei beweglichen Standbeinen konnte es stabil und waagerecht auf dem Meeresgrund positioniert werden, um zu bohren, zu baggern oder zu schürfen – diese Verrichtungen waren es nämlich, für die das Tiefsee-Explorationsgerät mit Hilfe von drei Werkzeugmodulen eingesetzt werden konnte. Zur Verfügung stand den Rohstoffforschern*innen zunächst ein Bohraufsatz, mit dem Bohrkerne von mehreren Zentimetern Durchmesser aus hartem Boden gezogen werden konnten. Hinzu kam ein mehrarmiger Greifer für die Aufnahme von einzelnen Gesteinsbrocken und anderen losen Objekten. Schließlich gehörte ein Sedimentlot zum „Werkzeugkasten“. Dabei handelte es sich um einen verschließbaren Kasten, der mit hohem Druck in den Meeresgrund gepresst werden konnte, um einen möglichst vollständigen Ausschnitt der oberen Meeresbodenschichten zu bergen.
Damit die kilometerhoch entfernten Bediener an Bord des Einsatzschiffes den drei Tonnen schweren Apparat mit Unterstützung der Steuerpropeller auch an der richtigen Stelle absetzen konnten, gehörten ferner Unterwasserkameras, Lampen und Tiefenmesser zur Standardausrüstung der Basiseinheit.